Funktionsweise:
Hier befindet sich die Mahlgradverstellung unterhalb des Mahlwerkes, also im Inneren der Mühle. Über Mahlkegel und Mahlkranz ist ein Bügel am Mühlendeckel geschraubt, in dem eine Flügelschraube eingedreht ist. Beim Drehen der Flügelschraube nach links oder rechts wird wie bei den oberstelligen Mahlwerken der Kegel mehr oder weniger weit in den Mahlkranz gedrückt, was den Abstand zwischen beiden Mahlwerkskomponenten verändert und sich somit auf die Feinheit des Mahlgutes auswirkt.
Bei unterstelligen Mahlwerken unterscheidet man zwischen 4 Mahlwerkslagerungen: Kugellagerung (zum Dienes-Patent), Halbschalenlagerung (zum Zassenhaus-Patent), Flachklammerlagerung und Dornlagerung.
Alle Lagerungen haben die selbe Aufgabe: Die Mahlgradschraube wirkt direkt auf das jeweilige Lagerelement und je nach eingestellten Mahlgrad wird der Mahlkegel mehr oder weniger weit in den Mahlkranz hinein drückt. So kann individuell die Feinheit des Mahlguts eingestellt werden.
Unterschiede gibt es jedoch bei der Laufruhe und vor allem bei dem Verschleiß. Bei alten Mühlen findet man immer wieder Flach- und Halbschalenklammern, die durch jahrelanger Beanspruchung und die damit verbundene große Reibung sich fast komplett aufgelöst haben. Die Folge ist eine große Laufunruhe des Mahlkegels und der Mahlgrad ist nicht mehr richtig einzustellen.
| Vorteil | Nachteil | |
| Kugellagerung |
-sehr große Laufruhe -geringer Verschleiß |
--- |
| Halbschalenlagerung | -große Laufruhe | -großer Verschleiß |
| Flachklammerlagerung | --- |
-geringe Laufruhe -großer Verschleiß |
| Dornlagerung | -geringer Verschleiß | mittelmäßige Laufruhe |
Kugelgelagertes Mahlwerk
Halbschalengelagertes Mahlwerk
Flachklammergelagertes Mahlwerk
Dorngelagertes Mahlwerk
Ab den 1950er Jahren wurden die Mahlwerke und der Bohnentrichter mit Deckel bei vielen Mühlenbauern eine Einheit. Der Grund war eine einfachere und schnellere Endmontage von vorgefertigten Einheiten.
Dienes hat bei seinen kugelgelagerten Mahlwerken den Zusatz "Solida" angehangen, die Fa. Lehnartz den Zusatz "Qualitina".
Das Anbringen der Mahlgradschraube am Deckel der Mühle hat die Fa. Zassenhaus bei mehreren Modellen umgesetzt (siehe Nr. 498 und Nr. 495). Eigentlich recht praktisch da hier die Mahlgradverstellung nicht umständlich im Inneren der Mühle vorgenommen werden muss, allerdings ist die Mahlgradschraube bei den meisten Mühlen, die ich in der Hand hatte, recht schwergängig.
Unterstelliges, kugelgelagertes Mahlwerk mit Getriebeumsetzung der Dienes Tischmühle Nr. 1710
von 1930-1940
Eigentlich bei allen deutschen Handmühlen war die Kurbel direkt mit der Mahlkegelspindel verbunden, die Kraft wurde somit direkt auf den Mahlkegel übertragen. Bei der Dienes Nr. 1710 wurde eine Besonderheit eingebaut. Die Kraft der Kurbel wird über ein Zahnradgetriebe auf den im unteren Bereich der Mühle eingesetzen Mahlkegel übertragen. Durch diese Anbringung des Mahlwerkes im unteren Mühlenbereich, im Gegensatz zu herkömmlichen Tischmühlen, wurde im oberen Mühlenbereich mehr Platz für einen größeren Bohnentrichter geschaffen
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