Alles über DMR

 

(Diesel-Motorenwerk-Rostock)

 

Werksgelände in den 1950er Jahren

Bis 1945 war das Gelände eines der größten Reichsbahn-Ausbesserungswerke im Deutsches Reich. 

Nach dem Krieg wurde die komplette Fertigung demontiert und nach Rußland gebracht, selbst Werkshallen wurden zerlegt.
Das Diesel-Motorenwerk Rostock wurde 1949 als Volkseigener Betrieb (VEB) in der damaligen DDR gegründet. 1951 bekam die gerade gegründete DMR die fast leere Fläche. Allerdings konnten die Arbeiter unter einem großen Schrotthaufen einige Maschinen verstecken, so konnten schon ab 1954 Bakelit-Kaffeemühlen produziert werden.
Das Werk produzierte hauptsächlich Dieselmotoren für Großschiffe, in den 1950er Jahren aber auch diverse Haushaltsgeräte wie die unten gezeigte Kaffeemühle, meines Wissens das einzige Modell. 

 

DMR-Werkshalle von 1985

DMR im Jahr 2013 - Links hinten das ehemalige Kraftwerk

Nach dem Ende der DDR ging das Werk in mehrere Gesellschaften über, wurde dann aber im Jahr 2013 geschlossen.                                                                                                                                                              Quelle: Wikimedia.org

Vielen Dank für Informationen und

Fotos an Herrn Christian Schmidt aus Rostok

DMR-Logo in den 1950er Jahren

DMR-Logo ab ca. 1960 bis ca. 1990

 

 

DMR Bakelitmühle

von 1954-ca. 1965

  • Der Mühlenkörper besteht aus rot/braun melierten Bakelit
  • Vernickelte Stahlkurbel oder polierte Aluminiumkurbel
  • Unterstelliges  kugelgelagertes Mahlwerk
  • Herstellung von 1954- ca. 1965
  • Maße ca. (H.B.T.)

20 cm

12 cm

10 cm

 

 

sonstiges:

  • Der Mühlenkörper besteht aus zwei miteinander verschraubten Bakelithälften.
  • Wahrscheinlich in den letzten Produktionsjahren wurde die vernickelte Stahlkurbel gegen eine Aluminiumkurbel ersetzt. Fast exakt die selbe Kurbel wurde auch von der Firma KyM hergestellt.

 

​

  • Ursprünglich hatte die Fa. Dienes diese Mühle (Nr. 411, Patentnummer DE609913C) in den 1930er Jahren entwickelt und produziert. In den 1950er Jahren wurde diese Mühle dann von den Firmen "VEB  DMR" und "MEHAG Schmalkalden"  ohne jegliche Änderungen nachgebaut.

 

​

  • Die Firma KYM hatte ebenfalls eine ganz ähnliche Mühle hergestellt, jedoch mit einer kleinen Änderung. Anstelle der Schütte hatte diese Mühle eine Schublade..

 

 

Modell mit Aluminiumkurbel
Dienes Nr. 411 von 1931-1937
KyM mit Schublade

 

Kleiner Tipp für den Kauf solch einer Mühle:

Bakelit ist ein sehr brüchiger Kunststoff. Häufig haben diese Mühlen Risse und/oder Abplatzungen an den Kanten der beiden Bakelithälften, ein Beispiel dafür ist die Abplatzung am Boden der Dienes 411 (Foto Nr. 5). Es ist also durchaus angebracht, vor dem Kauf gerade auf diese Stellen ein besondere Auge zu werfen!

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