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       Die Geschichte der Kaffeebohne

Die Kaffeepflanze (Coffea)

 

Kaffee (Coffea)

Kaffee (Coffea) ist eine Pflanzengattung der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) mit derzeit 124 bekannten Arten, von denen aber nur ca. 5 für die Kaffeeröstung genutzt werden. Coffea-Arten sind immergrüne, kleine Bäume oder Sträucher, die bei 20°C Durchschnittstemperatur  und relativ großer Luftfeuchtigkeit zwischen dem 24. südlichen bis 24. nördlichen Breitengrad gedeihen. Die Kaffeekirschen oder Kaffeebeeren genannten Steinfrüchte, die nach 9-10 Monaten nach der Blüte geerntet werden können, schmecken fruchtig süß, besitzen aber nur wenig Fruchtfleisch. Dieses ist umgeben von einer dicken, weichen Schale. Unter der Fruchtpulpe befindet sich das von Schleim umgebene Pergamenthäutchen. Darunter liegt das Silberhäutchen, welches die Samen bedeckt. In der Frucht befinden sich meist zwei Samen, die so genannten Kaffeebohnen. Gelegentlich bildet sich auch nur ein Samen aus, die sogenannte Perlbohne.

Der allgemein beliebte angerende Wirkstoff im Kaffee ist die Substanz Trimethylxantin (C8H10N4O2), auch Koffein genannt. Dieser das zentrale Nervensystem stimulierende Stoff ist unter anderem auch in Tee, Kakao und in der Cola-Nuss enthalten.

 

 

Die "Entdeckung" der Kaffeebohne

 

Kaffee (Coffea)

Seit vielen Jahrhunderten "rösten" und zerkleinern Menschen diese kleine Kaffeebohne, die dann im Laufe der Zeit die Welt erobert hat. Kein Wunder also, dass eine ganze Reihe von Regionen und Kulturen es für sich in Anspruch nehmen, die ersten "Kaffeetrinker" zu sein. Dementsprechend gibt es verschiedene "Legenden" die darüber berichten, wie und wo der Mensch den Kaffee entdeckt hat. Aber wie gesagt, es sind Legenden, Erzählungen die unter Umständen seit Jahrhunderten weiter gegeben worden sind, deren Wahrheitsgehalt jedoch heute niemand mehr mit Sicherheit überprüfen kann. Nach heutigen Wissen geht man davon aus, dass der erste Kaffee im ostafrikanischen Abessinien, heute Äthiopien, in der Region Kaffa, gebraut wurde.

Trotz des fraglichen Wahrheitsgehaltes dieser Legenden möchte ich zwei davon hier erwähnen. 

 

Der Ziegenhirte und der Mönch

In der Region Kaffa (Abessinien) hütete ein alter Hirte wie an jedem Tag seines langen Lebens seine Ziegen. Eines Nachts wurde er jäh aus seinen tiefen Schlaf geweckt und musste feststellen, dass seine Ziegen vergnügt herumsprangen und ohne Unterlass meckerten. Alle Bemühungen, sie still zu bekommen, scheiterten, auch in den folgenden Tagen. Aber das Schlimmste für den Ziegenhirte war, dass sie zwar gut fraßen, aber wenig schliefen und immer weiter abmagerten. Ihre Augen waren rot, so auch die des Hirten, der aus Kummer und Sorgen nicht mehr schlafen konnte. Er, der sein Leben lang mit den Ziegen und der Natur verbunden war, stellte fest, dass die Tiere nicht krank waren und beobachtete von nun an jeden Schritt und Hüpfer von ihnen. Dabei entdeckte er, dass die Herde mit Vorliebe zu einer bestimmten Strauchsorte ging und die Blätter und Früchte gierig aßen. Der Hirte schaute voller Mitleid auf die dürren Tiere und kaute nun auch, gedankenverloren, auf eine dieser Früchte herum. Plötzlich war auch er wie verwandelt, er fühlte sich leicht und unbeschwert, die schlaflosen Nächte waren Vergangenheit. Eilig trieb er die Ziegen vor sich her und lief zum naheliegenden Kloster, für das er die Herde hütete. Er teilte seine Beobachtung dem Abt mit und dieser sah erstaunt auf die überdrehten Ziegen und ihren aufgeregten Hirten. Er war sich rasch sicher, dass es sich hier um ein Teufelswerk handeln müsse und warf die Früchte ins Feuer. Langsam verkohlend, strömten sie einen fremdartigen Duft aus und mussten somit schnell zerstoßen werden und auch noch mit Wasser gelöscht werden.

Der erste Kaffee, wenn auch ungewollt, war auf eine recht sonderliche Art und Weise gebraut. Dieser erste Kaffee jedoch roch und schmeckte wohl so köstlich, dass der Abt seine Meinung zu diesem "Teufelswerk" revidierte und das Kaffeebrauen verfeinerte. Die Mönche tranken ihn nunmehr immer vor dem nächtlichen Gebet.

Faustus Naironi, Sprachgelehrter in Rom, hatte diese Geschichte 1671 so ähnlich in lateinischer Sprache aufgezeichnet.

                                                                                          Quelle: Alte Kaffeemühlen von E. von Walderdorff

 

Die Pilgerfahrt nach Mekka

Omar bricht mit seinem Lehrer Aboúl Hassan Shadhéli zur Pilgerfahrt nach Mekka auf. Man schreibt das Jahr 1278 und für den betagten Shadhéli soll es die letzte Reise sein. Bald fühlt auch er sein Ende herannahen und tröstet den verzweifelten Schüler, den frommen Omar. "Allah, der gelobt sein soll, werde ihm in seiner großen Einsamkeit ein Zeichen schicken". So spricht der Lehrer und stirbt. Wenig später hat der trauernde Omar eine Vision und hört eine Stimme, die ihn gleich hier in der Erde graben heißt. Da gibt es eine kühle Quelle und gleich wieder eine Vision, in der er den Shadhéli erkennt, der ihn auffordert, von dem Wasser, Sinnbild der Seele des Verstorbenen, eine Schale zu füllen und diese auf die Reise, die er nun fortsetzen solle, mitzunehmen. Und zwar so lange, bis sich die Oberfläche des Wassers nicht mehr bewege. Erst als er die Hafenstadt Mocha (Mokka) im Lande Jemen erreicht, kräuselt sich die Oberfläche nicht mehr. In der Stadt aber wütet die Pest und macht selbst vor der Königstochter nicht halt. Doch die Gebete des frommen Omar und sein Besuch im Palast bringen ihr rasch Heilung. Doch als Omar die Schöne heftig umwirbt, gerät er beim Vater in Ungnade und wird verbannt. Da klagt er dem entrückten Shadhéli sein großes Leid, und dieser schickt ihm einen Vogel, der zauberhaft singt. Das kleine Tier sitzt in einem grünen Strauch, und Omar eilt beglückt näher, doch er entdeckt nur fremdartige Blüten und Früchte, der Vogel ist verschwunden. Es dauert nicht lange - wie könnte es auch anders sein - und Omar versteht es, einen köstlichen Kaffee zu bereiten, den er für sich und für alle anderen als heilend erkennt. Als er Kranke von Mokka damit rettet, wird er vom Herrscher wieder in Gnaden aufgenommen.

                                                                                          Quelle: Alte Kaffeemühlen von E. von Walderdorff 

 

Wie oben schon erwähnt, habe ich nur 2 von vielen Legenden, die sich um die Entdeckung der Kaffebohne ranken, hier erwähnt. Wahrscheinlich müsste man alle bekannten Legenden zusammen in einen Topf geben, lange daran schütteln und aus allen eine zusammenhängende Geschichte basteln um dem Wahrheitsgehalt möglichst nahe zu kommen. 

 

Fakt ist wohl, dass das Ursprungsland der Kaffeepflanze die Region um Äthiopien sein muss. Der italienische Arzt und Botaniker Prosper Alpinus hat auf einer Reise nach Ägypten im Jahre 1592 erstmalig detaillierte Zeichnungen und Beschreibungen der Kaffeepflanze erstellt.

 

Die Verbreitung der Kaffeebohne

 

Kaffee (Coffea)

 

 

Um das Handelsmonopol zu bewahren, haben die damaligen arabischen Staaten, allen voran der Jemen, die rohen Kaffeebohnen mit heißen Wasser überbrüht, die dadurch keimunfähig wurden.

 

 

 

15. Jh:  

Seit Anfang des 15. Jarhunderts trinken die Araber Kaffee. Das wissen wir durch eine Aufzeichnung von Abd-ad-Kefir, welche er im Jahre 1587 niederschrieb (Manuskript ist im Museum von Paris ausgestellt). Dieses Manuskript soll auf eine heute nicht mehr existierenden Aufzeichnung eines Arabers namens Shihab-ad-Din basieren, die jedoch erherblich älter sein soll als das von 1587 verfasste Manuskript.

Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts rasente Verbreitung des Kaffees im arabischen Raum.

1511:    

Erste Kaffeehäuser in Mekka

1532:    

Erste Kaffeehäuser in Kairo    

1582:    

Der Augburger Arzt Leonhard Rauwolf berichtet über seine Reise durch Aleppo  (Syrien) im Jahre 1573, auf der das Kaffeetrinken kennen lernte.       

1616:    

Den Niederländern gelingt es, einige Kaffeepflanzen in ihre Kolonien zu bringen und sie dort zu züchten. Das arabische Monopol  war gebrochen.

 

 

 

Im 17. Jahrhundert begann der Siegeszug  der Kaffeehäuser in Europa. Auf dem  Gemälde ist ein typisches Wiener Kaffeehaus abgebildet.

 

 

 

 

 

1645:  

Eröffnet das erste Kaffeehaus am Markusplatz in Venedig, 1650 in Oxford, 1652 in London, 1659 in Marseille, 1663 in Amsterdam und Den Haag und 1672 in Paris.

1673:  

Erstes Kaffeehaus in Deutschland, vier Jahre später auch in Hamburg.

1710:  

Von den Plantagen der niederländischen Kolonien gelangen mehrere Kaffeepflanzen nach Europa und werden in botanischen Gärten kultiviert. In Amsterdam wird der erste Kaffeestrauch auf europäischen Boden gezogen.

18. Jh:  

Ausweitung des Kaffeeanbaus in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts in den europäischen Kolonien wie z. B. Surinam (Holland 1718), Cayenne, Martinique, Gouadeloupe (Frankreich 1720-1730) und Brasilien (Portugal 1727).

1895:  

Gründung der Fa. Jacobs

1904:  

Nestlé stellt den ersten koffeinfreien Kaffee her.

1924:  

Gründung der Fa. Eduscho (Eduard Schopf)

1933:  

Gründung der Fa. Dallmayr

 

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