Das Alter von Messing- und Porzellanmühlen ist im Gegensatz zu Schoßmühlen aus Holz sehr schwer zu bestimmen. Die ehemaligen großen Kaffeemühlenhersteller haben nur sehr wenige Mühlen aus diesen Materialien angefertigt, zwei dieser Ausnahmen sind die unten abgebildete Jan Eisenlöffel und die Mokka-Mühle von Zassenhaus. Das Herstellungsjahr dieser Mühlen ist mit Hilfe von alten Katalogen nachvollziehbar. Weiterhin können Holzmühlen anhand vieler anderer Details datiert werden, wie z. B. an der Art der Firmenlogos, die im Laufe der Jahrzehnte immer wieder leicht geändert worden sind, am Design des Holzkörpers und des Bohnentrichters, der Handkurbel oder des Mahlwerks bzw. der Art der Mahlgradverstellung. Die meisten alten Messing- und Porzellanmühlen dagegen wurden in der Regel nur in sehr kleiner Stückzahl von kleinen Schlosserbetrieben hergestellt, somit sind keine Kataloge vorhanden. Ebenso haben sie keine Firmenlogos und das Design und die Machart hat sich im Laufe der Zeit kaum geändert. Sie wurden schon immer reichlich mit Ornamenten der unterschiedlichsten Art verziert. Der Mühlenkörper besteht meistens aus 4 Messingplatte, entweder miteinander verlötet oder in die 4 Ecksäulen eingeschoben, der Boden und der Deckel fast immer mit den Ecksäulen verschraubt. Wenn eine Mühle dann auch noch zerlegt und aufpoliert worden ist, sieht sie aus wie neu, selbst wenn sie ein Alter von 100 Jahren und mehr aufweiset. Hinzu kommen noch die Mühlen, die während der "Retro-Welle" ab Ende der 1970er Jahren, hauptsächlich im osteuropäischen Raum, hergestellt worden sind. Sehr häufig sind diese Modelle jedoch mit einem schlechten oder gar unbrauchbaren Mahlwerk ausgestattet und somit lediglich als Deko-Objekt anzusehen.
Das alles macht eine halbwegs sichere Altersbestimmung sehr schwer. Die einzigen Anhaltspunkte sind häufig kleine Details wie zum Beispiel die Machart des Mahlwerks, was aber in der Regel erst nach dem Zerlegen begutachtet werden kann. Ein weiterer Anhaltspunkt sind die verbauten Schrauben und Muttern, die vor 100 Jahren oder noch früher in Handfertigung hergestellt worden sind. Aber selbst dann ist es oft ein reines „Bauchgefühl“, ob diese Schrauben/Muttern um 1830 oder doch erst um 1880 gefertigt wurden.
Aus den oben genannten Gründen sind die Altersangaben der hier gezeigten Mühlen möglichst genaue Schätzwerte anhand einiger kleiner Details. Das wirkliche Alter könnte bei einigen Mühlen das ein oder andere Jahrzehnt weiter vor bzw. zurück liegen.
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