Oberstellige Mahlwerke

 

Funktionsweise:

Eine Mutter, zu späteren Zeiten eine Sternscheibe oder auch Rändelmutter, wird oberhalb des Trichters auf das Gewinde der Mahlkegelspindel gedreht. Durch Drehen der Mutter nach oben oder unten wird der Mahlkegel mehr oder weniger weit in den Mahlkranz gedrückt wodurch sich der Abstand zwischen Kegel und Kranz ändert, was sich wiederum auf die Feinheit des Mahlgutes auswirkt. Fixiert wird die Verstellschraube in den meisten Fällen mit einer Blattfeder wie bei der unten gezeigten Zassenhaus von 1900 oder mit einer Kontermutter wie bei der unten gezeigten Burgmühle von ca. 1940. 

Oberstelliges Schleifscheibenmahlwerk einer Irus Schoßmühle

Untere Schleifscheibe

Obere Schleifscheibe

 

Ober- und Unterscheibe

Die Fa. Irus hat alle Mühlen mit Schleifscheibenmahlwerk ausgestattet. Diese Mühlen waren vor allem in den südlichen Ländern sehr beliebt wegen des Glaubens, dass Getreide und Kaffee nur auf Steinen gemahlen werden darf. Nachteil war jedoch der schnelle Verschleiß der Mahlscheiben gegenüber den Stahlmahlwerken.
 

Oberstelliges Kegelmahlwerk einer Burgmühle ca. 1940

Mahlkranz in Bakelittrichter integriert.

 

 

Obere Spindelführung kugelgelagert.

 

 

Offenes Kugellager: Kugeln sind nicht eingefasst sondern nur eingelegt --> bei Ausbau aufpassen, Kugel fallen sehr leicht aus dem Ring!

 

Die Firma Gesto hat identische Mahlwerke in ihren Mühlen eingebaut.

Oberstelliges Kegelmahlwerk einer Zassenhaus         von ca. 1900

Untere Mahlwerkseinheit
Mahlkegelspindel mit oberstelliger Mahlgradeinstellung
Obere Befestigung der Spindelführung
Untere Befestigung Mahlkranz
Eingebautes Mahlwerk

Oberstelliges Kegelmahlwerk einer französischen Moulux Kastenmühle von ca. 1950

Mahlteller, Mahlkegel und Bohnentrichter

 

 Treibrad mit drei Flügeln

 

 

Spindel, Rändekschraube zur Mahlgradverstellung und Kurbel mit Fixierfeder

Mahlkegel

 

 

Mahlteller

 

 

Mahlteller, Mahlkegel, Treibflügel und Spindel als Einheit

Mahlwerk mit Bohnentrichter

 

 

Innenansicht vom eingebauten Mahlwerk

 

 

Draufsicht vom eingebauten Mahlwerk

 

Das hier abgebildete Mahlwerk der Fa. Moulux unterscheidet sich in einigen Details von herkömmlichen Mahlwerken. 

 

1. Mahlkegel:

  • Moulux hat hier einen Hohlkegel verarbeitet, übliche Kegel sind aus Vollmaterial.
  • Mahlkegel sind fast immer fest mit der Mahlspindel verbunden, Moulux hat beide Teile mit einer Mutter verbunden (Foto 8).

2. Treibflügel:

  • Übliche Mahlkegel und Mahlkränze haben im oberen Bereich eine Grobrillung, wodurch die Kaffeebohnen nach unten in die Feinrillung, die letzendlich, je nach Mahlgradeinstellung, das Kaffeemehl mahlt. Moulux verzichtet hier auf die Grobrillung und hat dafür ein 3-flügeliges Treibrad eingebaut. Dieses ist fest an die Spindel befestigt und drückt beim Mahlen die Bohnen nach unten in die Feinrillung des Mahlwerks.

3. Mahlgradregulierung:

  • Eine Rändelmutter oder Sternscheibe als Mahlgradrgulierung haben alle oberstelligen Mahlwerke. Sie sind fixiert mittels Kontermutter, loser Blechspange, mit Schrauben oder ähnlichen. Die Fixierung der Rändelmutter mittels an der Kurbel befestigten Blechspange wie bei dieser Moulux-Mühle ist sehr selten.

 

 

Oberstellige Mahlwerke bei Wand- und Schrankmühlen

                Kegelmahlwerk einer Schrankmühle                                    der Fa. Liliput von ca. 1920-1940

Mahlkegel, gefertigt in Halbkugelform.

 

Mahlgehäuse

 

 

Mahlkegel im Mahlgehäuse eingesetzt

 

 

Mahlkegel mit oberstelliger Mahlgradverstellung

Mahlgradverstellung mit der Sternmutter, fixiert durch Schraube

 

Mahlwerk im Mahlgehäuse eingebaut

Bei herkömmlichen Mühlen ist der Mahlkranz ein seperates Bauteil, das am Mühlendeckel angeschraubt wird. Bei dieser Liliput-Schrankmühle ist der "Mahlkranz" in das Mühlengehäuse eingefräst. Eine einfache Art und Weise, der Nachteil liegt jedoch klar auf der Hand... ein im Laufe der Jahre stumpf gewordener Mahlkranz konnte nicht gegen einen neuen ausgetauscht werden. Diese Mühle war so gesehen ein "Wegwerfartikel", der jedoch über viele Jahre eine große Menge Bohnen zerkleinern konnte!

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