Antike Schoßmühle B.M
Ende 19. Jahrhundert
(Belgien)
Auf den ersten Blick eine schöne Kaffeemühle vom Ende des 19, Jahrhundert. Beim genauen Hinsehen offenbaren sich jedoch einige qualitative Mängel.
- Die Holzplatten des Kastens sind eigentlich immer fein poliert, absolut glatt. Hier ist das Holz unpoliert, also sehr rauh.
- Auch für diesen Zeitraum der Hestellung sind die Mahlwerkskomponenten recht unsauber hergestellt (Fotos in der 3. Fotoreihe).
- Der Trichter ist aus sehr dünnen Messingblech geformt, das ist die Erklärung für die große
Anzahl an Dellen im Trichter. - Auf eine Gewindehutmutter wurde verzichtet, hier hat man einfach das Ende der Spindel platt geschlagen, daher ist das Mahlwerk nicht mehr zerlegbar (siehe ganz unten).
- Mühlenkörper aus rauhen, unpolierten Holz auf Füßen stehend
- Trichter, Kurbel, Schubladenknopf, Hutmutter und Spindelhülse aus Messing
- Unterstelliges, dorngelagertes Mahlwerk
- Herstellung Ende 19. Jahrhundert
- Maße:
Kasten: 14,0 x 14,0 cm
Deckel: 16,5 x 16,0 cm
Höhe gesamt: 31,0 cm
sonstiges:
Auf beiden Seiten der Spindelführung und auf der Mahlkegelspindel sind Zeichen eingeschlagen.
B.M werden wahrscheinlich die Initialen des Mühlenbauers sein, die Bedeutung für das F ist unklar
Bei vielen Mühlenherstellern wurde die Größe mit einer Zahl angegeben, beginnend mit der 0 als kleinste Größe. Da dieses Modell mit 31cm Höhe sehr groß ist, wird es sich in diesem Fall wohl nicht um eine Größenangabe handeln.
Warum der Mühlenbauer an der Mahlkegelspindel die römische Zahl 45 eingeschlagen hat, ist ebenso ein Rätsel...
Eigentlich ist am oberen Ende der Mahlkegelspindel immer die Kurbel aufgeschraubt/aufgesteckt und mit einer Gewindehutmutter gesichert. Hier wurde eine Zierhülse aufgesteckt und das Ende der Spindel platt gehauen, so dass die Hülse nicht mehr abnehmbar ist. Der große Nachteil dabei ist, dass mit der fest angebrachten Hülse die Kurbel auch nicht mehr abnehmbar ist und somit das komplette Mahlwerk zwecks Reinigung nicht zerlegt werden kann.
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