Österreichische Trapezmühlen

von ca. 1880-1900

 

Firmengebäude Ignaz Hauts & Sohn

Die hier gezeigten Modelle sind typisch österreichische Kaffeemühlen aus dem 19. Jahrhundert, die von unterschiedlichen Herstellern im Raum Wien gefertigt wurden. Wahrscheinlich wurden die ersten dieser Mühlen von Ignaz Hauts, der 1851 eine Eisengussfabrik in Wien gründete, hergestellt. Die ersten Mühlen waren komplett aus Guss, ab ca. 1880 wurde der Gusskörper gegen einen aus Holz ersetzt was das Gewicht erheblich reduzierte. Jeder Hersteller hat auf der Gussplatte diverse Kennzeichen angebracht, Aufschlüsselung siehe in den Auflistungen weiter unten.

Ignaz Hauts Söhne

 

  • Gezapfter Mühlenkörper aus Holz
  • Trichter aus Messing
  • Mahlwerk aus geschmiedeten Stahl
  • Kurbel und Deckelplatte aus Guss
  • Modell Ignaz Hauts Söhne: Unterstelliges Mahlwerk mit Schlitzschraube zur Mahlgradverstellung
  • Herstellung ca. 1880-1900
  • Gewicht 910 gr
  • Maße ca. (H.B.T.)

21 cm

13 cm

13 cm

 

sonstiges:

  • Das Loch am Boden dient zur Mahlgradverstellung an der Schlitzschraube mittels Schraubenzieher.

 

 

Melchior Gerzhär

 

  • Gezapfter Mühlenkörper aus Holz
  • Trichter aus Messing
  • Mahlwerk aus geschmiedeten Stahl
  • Kurbel und Deckelplatte aus Guss
  • Unterstelliges Mahlwerk mit Schlitzschraube zur Mahlgradverstellung
  • Herstellung ca. 1880-1900
  • Gewicht 910 gr
  • Maße:

Holzkörper oben:   7,0 cm

                   unten:  9,5 cm

Höhe gesamt:       20.0 cm

 

 

sonstiges:

  • Beschriftung auf Deckelplatte: "M.G. Garantirt"
  • Unpraktisch ist die fehlende Bohrung im Boden zwecks Mahlgradverstellung. Hier muss der Gussdeckel abgeschraubt werden um an die Mahlgradschraube zu gelangen.
  • Mit einer Höhe von 20cm eine sehr kleine Kaffeemühle dieser Art. Auffällig ist die überlange Mahlkegelspindel und die sehr lange Kurbel.

 

Hersteller nicht lesbar

Schriftzug am vorderen Deckelrand nicht zu erkennen. Am hinteren Deckelrand Gravierung mit "ON"

 

Bedeutung der Kenzeichnungen:

  • Arabische Zahlen von 0-3 sind Größenangaben. Das oben abgebildete Modell A ist mit der Größe No 1 gekennzeichnet.  Deutsche und französische Hersteller haben die Größen ihrer Mühlen ebenfalls durchnummeriert. Dabei wurde die Kantenlänge des Holzkasten zu Grunde gelegt. Wo die Wiener Hersteller bei einem pyramidenförmigen Kasten den Zollstock angelegt haben ist unbekannt.
  • Römische Zahlen geben den Stadtbezirk an, in dem der Hersteller seinen Firmensitz hatte. Zum Beispiel steht die Kennzeichnung XVI für den Stadtbezirk Ottakring. Da die Wiener Stadtbezirke XI bis XIX erst 1891 entstanden, müssen Kaffeemühlen mit diesen Zahlen nach 1891 hergestellt worden sein. Hersteller wie z. B. F. O., die vor 1891 außerhalb der Stadtbezirke I-X ihren Firmensitz hatten, gaben Wien als Produktionsstandort an.
  • Großbuchstaben sind Initialen der Hersteller, z.  B.:
    • Ig.HS  -->  Ignaz Hauts Söhne, Wien XVII
    • HS      -->  Hauts Söhne, Wien
    • IHE    -->   Ignaz Hauts Erben, Wien XVI
    • MG    -->   Melchior Gerzhär, Wien
    • MGE  -->   Melchior Gerzhär´s Erben, Wien XIV
    • F.O.    -->   F.  Obermayer (?), Wien
  • Auf einigen Modellen sind auch abgewandelte Kennzeichnungen des Begriffs "Garantie" zu finden, wie  z.  B. GARANTIR, GARANTIRE, GARANTIRER, GARANTIRT oder -ANTIRT. Weiterhin gibt es auch Mühlen mit den Kleinbuchstaben "kk", die für königlich kaiserlicher Hoflieferant stehen.

Quelle der Kennzeichnungen: D. Samrowski,

Geschichte der Kaffeemühlen, Band 10

  • Modell Ignaz Hauts: Entgegen der oben aufgeführten Initialen ist diese Mühle jedoch mit Ig. II. S. gekennzeichnet. Hier stellt sich die Frage, ob es in der Mitte der Kennzeichnung wirklich eine römische 2 ist und es sich damit um den Stadtbezirk handelt oder ob dem Hersteller hier ein Fehler unterlaufen ist und es eigentlich ein H werden sollte. 

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